Old Crow Bourbon: Alte Marke von Jim Beam

Hallo Whiskey-Freunde, heute steht ein Bourbon im Fokus, dessen Name zunächst leicht in die Irre führen kann. Obwohl das Logo einen Raben zeigt, geht die Bezeichnung Old Crow nicht auf den Vogel zurück, sondern auf James C. Crow – einen schottischen Einwanderer, der bereits um 1830 in Frankfort, Kentucky mit dem Brennen von Whiskey begann. Crow gilt als eine der Schlüsselfiguren in der frühen Geschichte des Bourbon: Er perfektionierte das Sour-Mash-Verfahren, das bis heute sehr weit verbreitet in der amerikanischen Whiskeyproduktion ist.

Seinen Whiskey verkaufte Crow unter dem Namen Crow, die fassgereiften Abfüllungen erhielten die Bezeichnung Old Crow. Nach seinem Tod wechselte die Marke mehrfach den Besitzer, bevor sie schließlich im Portfolio von Jim Beam landete. Produziert wird der Bourbon heute mit der klassischen Jim-Beam-Mashbill aus 75 % Mais, 13 % Roggen und 12 % gemälzter Gerste. Er lagert drei Jahre in neuen ausgebrannten Eichenfässern und wird mit 40 % Vol. abgefüllt.

In den USA zählt diese Abfüllung zu den günstigsten Bourbons auf dem Markt – eine Flasche kostet dort rund 10 US-Dollar. In Deutschland ist Old Crow dagegen regulär nicht im Handel erhältlich.

Steckbrief

Name: Old Crow Bourbon
Brennerei: James B. Beam Distilling Co.
Typ: Kentucky Straight Bourbon
Alter: 3
Füllmenge: 0,75 l
Alkoholgehalt: 40 % (80 proof)
Mash bill: 75% Mais, 13% Roggen, 12% gemälzter Gerste
Preis: ca. 10 $

Farbe und Erscheinung des Old Crow Bourbon

Im Glas präsentiert sich der Bourbon in einem brünierten Farbton. Die Tränen wirken wässrig, laufen jedoch nicht allzu schnell an der Glaswand herab.

Aroma des Old Crow Bourbon

In der Nase zeigen sich dezente Noten von Karamell und etwas Eiche, begleitet von grünem Apfel, Erdnüssen und einem Hauch Backgewürze. Alle Aromen wirken gedämpft, insgesamt ist das Nosing zurückhaltend und nur auf das Wesentliche reduziert.

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Geschmacksprofil des Old Crow Bourbon

Am Gaumen zeigen sich Karamell, Eiche und Erdnüsse, begleitet von einem ganz dezenten Hauch grüner Apfel und Zitronenschale im Hintergrund. Der Gesamteindruck ist sehr mild und blass, mit nur wenigen, deutlich gedämpften Geschmacksnoten.

Textur und Körper

Der Körper ist leicht, die Textur wirkt dünn und wässrig.

Abgang

Der Abgang bringt etwas Karamell und Eiche, begleitet von Erdnüssen, Zitronenschale und einem Hauch grüner Pfeffer. Er ist kurz, mild und insgesamt sehr zurückhaltend.

Bewertung

Gesamtbewertung: 5,8/10 – befriedigend

Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 5/10 – befriedigend

Story: 6/10 – Die Marke ist alt, und James C. Crow hat viel für die Bourbon-Herstellung getan. Heute füllt Jim Beam jedoch nur einfache, günstige Bourbons unter diesem Namen ab und lässt ihn dadurch etwas verkommen.

Aromen (Nosing): 5/10 -Mild und blass.

Geschmack (Tasting): 5/10 – Sehr mild und liefert nur das absolut Nötigste.

Abgang (Finish): 5/10 -Kurz und mild.

Preis/Leistung: 8/10 – Mit 10 $ pro Flasche sehr günstig, es gibt jedoch bessere Abfüllungen in dieser Preisklasse.

Zusammenfassung

Gesamtbewertung:

Kernbewertung:

Story:

Aromen (Nosing):

Geschmack (Tasting):

Abgang (Finish):

Preis/Leistung:

Fazit

Der Old Crow ist insgesamt viel zu schwach und blass in jeder Hinsicht, wenn auch ohne gravierende Fehler. Es ist kein großer Verlust, dass er hierzulande nicht erhältlich ist – ein BARN Bourbon oder sogar der Discounter Bourbon Sheffer Fort wären die deutlich bessere Wahl. Auch in den USA würde ich eher zu einem Benchmark 8 oder Old Fitzgerald Prime greifen.

Cheers!

Barnabas

Barnabas widmet sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft dem Thema Whiskey – mit besonderem Fokus auf amerikanische Whiskeys. Stets auf der Suche nach spannenden Neuheiten, entdeckt er regelmäßig auch Abfüllungen, die ausschließlich in den USA erhältlich sind. Neue Cocktail-Kreationen auf Whiskey-Basis probiert er dabei gern in geselliger Runde mit Freunden aus.

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