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Jack Daniel’s Triple Mash: überraschend und ungewöhnlich

Hallo Whiskey-Freunde, als im Mai 2022 der Jack Daniel’s Triple Mash Blended Straight Whiskey in den USA auf den Markt kam, war die Überraschung in der Whiskeywelt groß. Nicht, weil Jack Daniel’s ein neues Produkt vorstellte – das kommt durchaus vor – sondern wegen der außergewöhnlichen Zusammensetzung dieses Whiskeys.
Die Zusammensetzung
Denn im Triple Mash finden sich gleich drei verschiedene Whiskey-Stile, alle aus eigener Herstellung:
-60 % Tennessee Rye Whiskey (mit einer Mash Bill aus 70 % Roggen, 18 % Mais und 12 % gemälzter Gerste),
-20 % klassischer Tennessee Whiskey (mit 80 % Mais, 12 % Roggen und 8 % gemälzter Gerste) und
-20 % American Single Malt Whiskey (100 % gemälzte Gerste).
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung rechnete kaum jemand damit, dass Jack Daniel’s bereits einen eigenen Single Malt Whiskey produziert hatte – schließlich wurde der Jack Daniel’s American Single Malt erst später im selben Jahr offiziell vorgestellt.

Alle drei Bestandteile des Triple Mash entsprechen den Anforderungen des Bottled in Bond Act of 1897: Sie stammen aus einer einzigen Brennsaison, wurden unter staatlicher Aufsicht mindestens vier Jahre gereift und mit exakt 100 Proof, also 50 % Volumenalkohol, abgefüllt. Darüber hinaus durchlaufen sie den typischen Lincoln County Process, bei dem der frische New Make durch eine Schicht Zuckerahorn-Holzkohle gefiltert wird, bevor er ins Fass gelangt.
Steckbrief
- Name: Jack Daniel’s Triple Mash
- Brennerei: Jack Daniel Distillery, Lynchburg, TN
- Typ: Blend of Straight Whiskeys
- Alter: NAS
- Füllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 50 % (100 proof)
- Mash bill: 60 % Tennessee Rye Whiskey ( 70 % Roggen, 18 % Mais und 12 % gemälzter Gerste), 20 % klassischer Tennessee Whiskey (80 % Mais, 12 % Roggen und 8 % gemälzter Gerste) und 20 % American Single Malt Whiskey (100 % gemälzte Gerste).
- Preis: ca. 27 €

Farbe und Erscheinung des Jack Daniel’s Triple Mash
Der Whiskey zeigt eine sehr tiefe Mahagonifarbe, mit dicken, öligen Legs und langsamen, klebrigen Tränen am Glas.
Aroma des Jack Daniel’s Triple Mash
Im Nosing treten zunächst getrocknete rote Früchte, dunkle Kirschen und Kirschbonbons deutlich hervor, begleitet von kräftigem Malz, trockener Eiche und einer markanten Note von Kiefernholz. Etwas verhaltener zeigen sich Bananen, Zitrusfrüchte – besonders Blutorange – sowie ein Hauch Lebkuchen mit Zuckerglasur und minimale Fasskohle. Das Aroma wirkt süß, fruchtig und intensiv, mit schweren Noten und überraschender Komplexität – ziemlich einzigartig, aber klar gelungen.
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Geschmacksprofil des Jack Daniel’s Triple Mash
Der Antritt ist kräftig und bringt eine komplexe Note von Blumenhonig mit, gefolgt von süßer Waldbeermarmelade, Malz und trockener Eiche. Nach wenigen Sekunden entfalten sich weitere Aromen: Banane, überreife Orange, geröstetes Getreide, Cornflakes, Lebkuchengewürz und dezente Fasskohle. Im Ausklang treten würzige Colasüße und ein Hauch Roggenwürze auf. Insgesamt kräftig und intensiv, mit süß-fruchtigem Beginn und würzigem Ende – dabei überraschend tief und komplex.

Textur und Körper
Ölige, fast sirupartige Textur mit mittlerem bis schwerem Körper.
Abgang
Der Abgang bringt angeröstetes Karamell, Malz, geröstete Eiche, getrocknete rote Früchte und etwas Fasskohle. Er ist angenehm warm und würzig, bleibt aber maximal mittellang und erreicht nicht die Intensität von Nase und Gaumen.
Bewertung
Gesamtbewertung: 8,4/10 – ausgezeichnet
Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 7,7/10 – sehr gut
Story: 9/10 – Jack Daniel’s zeigt mit dem Triple Mash, dass selbst nach knapp 160 Jahren Brennereigeschichte noch Platz für Innovation und Experimentierfreude ist.
Aromen (Nosing): 8/10 – Das Nosing überzeugt durch Tiefe und Komplexität. Vor allem die süß-fruchtigen Noten setzen sich markant in Szene, begleitet von würzigen und holzigen Nuancen. Eine überraschend vielseitige Aromatik.
Geschmack (Tasting): 8/10 – Auch geschmacklich zeigt sich der Whiskey intensiv. Der süß-fruchtige Einstieg geht fließend in ein würziges Ende über. Die Balance ist gelungen, und die Aromenentwicklung am Gaumen bleibt spannend bis zum Schluss.
Abgang (Finish): 7/10 – Der Abgang ist angenehm und durchaus harmonisch, reicht jedoch nicht an die Intensität von Nase und Gaumen heran. Die mittlere Länge und geringere Komplexität kosten hier einen Punkt.
Preis/Leistung: 10/10 – Für rund 27 € bekommt man einen ziemlich einzigartigen Whiskey mit 50 % Volumenalkohol und Bottled-in-Bond-Qualität, das ist ein sehr starkes Angebot.
Zusammenfassung
Gesamtbewertung:
Kernbewertung:
Story:
Aromen (Nosing):
Geschmack (Tasting):
Abgang (Finish):
Preis/Leistung:
Fazit
Ich finde den Triple Mash sehr gelungen, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass er stark polarisiert. Seine Aromatik ist ziemlich einzigartig und entfernt sich sehr weit von den gewohnten Bourbon- oder Rye-Noten. Viele Fans von amerikanischen Whiskeys wohl erstmal überrascht beziehungsweise überfordert werden. Jedoch bei dem Preis kann man sich auch eher auf Experimente einlassen, ich kann jedem nur empfehlen eine Verkostung von Triple Mash offen anzugehen und sich auf diesen interessanten Whiskey einzulassen.
Cheers!

Barnabas
Barnabas widmet sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft dem Thema Whiskey – mit besonderem Fokus auf amerikanische Whiskeys. Stets auf der Suche nach spannenden Neuheiten, entdeckt er regelmäßig auch Abfüllungen, die ausschließlich in den USA erhältlich sind. Neue Cocktail-Kreationen auf Whiskey-Basis probiert er dabei gern in geselliger Runde mit Freunden aus.
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Dieser Beitrag hat einen Kommentar
Ehrlich gesagt bin ich noch unentschlossen…In der Nase fand ich die getrockneten roten Früchte mega, aber am Ende kam mir das Ganze dann doch etwas zu würzig-trocken rüber. Vielleicht liegts daran, dass ich mehr auf klassische Bourbon-Vanille stehe. Trotzdem: Für nen Bottled-in-Bond-Blend mit Single-Malt-Anteil (!) kann man’s mal probiern -notfalls mit ‘nem Tröpfchen Wasser, da geht die Blutorange vlt besser auf.