Still Austin The Musician Bourbon im Test

Still Austin The Musician Bourbon im Test (2)

Hallo Whiskey-Freunde, Still Austin gehört zu den noch jungen Brennereien in der US-Whiskeylandschaft. Seit 2014 destilliert die Destillerie im Süden von Austin, Texas, ihre eigenen Whiskeys – vollständig vor Ort, vom Mahlen bis zur Abfüllung. Für ihren Bourbon The Musician setzt Still Austin ausschließlich auf Getreide aus Texas: 70 % nicht-genmodifizierter weißer Mais, 25 % Elbon-Roggen und 5 % gemälzte Gerste, die intern als „wildfire malted barley“ bezeichnet wird. Was genau hinter dieser Bezeichnung steckt, ließ sich trotz Recherche nicht eindeutig klären.

Still Austin The Musician Bourbon im Test (4)

Die Reifung erfolgt laut Rückenetikett mindestens zwei Jahre. Unter texanischen Klimabedingungen kann das durchaus ausreichen, denn die Temperaturspitzen und die starken Schwankungen sorgen für eine intensive Fass-Interaktion. Dennoch bedeutet die kurze Reifezeit, dass diese Abfüllung nach EU-Recht nicht als Whiskey deklariert werden dürfte und hierzulande streng genommen als Spirituose zu kennzeichnen wäre.

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Still Austin nutzt einen slow water reduction process. Während der Fasslagerung wird schrittweise Wasser zugegeben, sodass der Alkoholgehalt im Fass nicht zu stark ansteigt und die finale Reduktion auf die 49,2 % Vol. schonender erfolgt. Zudem wird der Rohbrand mit 59 % Vol. ins Fass gelegt – unter dem in den USA erlaubten Maximum von 62,5 %.

In den USA bewegt sich diese Abfüllung um die 45 US-Dollar, hierzulande kostet sie rund 80 Euro. Ob dieser texanische Bourbon diesen Aufpreis rechtfertigt, möchte ich in dieser Verkostung herausfinden.

Steckbrief

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Farbe und Erscheinung des Still Austin The Musician

Im Glas zeigt sich eine dunkle Kastanienfarbe, mit dicken, langsam ablaufenden Tränen.

Aroma des Still Austin The Musician

In der Nase zeigen sich brauner Zucker und Vanille, begleitet von trockener Eiche und einem Eindruck von Streuselkuchen. Würzige Noten wie Lebkuchengewürz, Zimt und Muskatnuss treten hervor, dazu kommen geröstete Nüsse und deutliche Getreidenoten, insbesondere gerösteter Mais. Die getreidige Komponente erinnert daran, dass diese Abfüllung noch jung ist, dennoch wirkt das Nosing insgesamt stimmig, kräftig, würzig und von intensiven Röstaromen geprägt.

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Geschmacksprofil des Still Austin The Musician

Am Gaumen zeigen sich Karamell und eine Spur Zitronenmarmelade, dazu Zimt und ein Hauch Kokos. Die getreidigen, gerösteten Maisnoten treten erneut hervor, begleitet von etwas schwarzem Pfeffer, gerösteten Nüssen und einem Hauch Muskatnuss. Die Eiche bleibt dezent im Hintergrund. Insgesamt ein angenehmes, würziges, aber unspektakuläres Geschmackserlebnis.

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Textur und Körper

Leichter Körper und eher dünnes Mundgefühl.

Abgang

Im Abgang zeigen sich Karamell, geröstete Eiche und ein Hauch Kokos, dazu Noten von flambierter Ananas, Zimt, Muskatnuss und etwas Lebkuchengewürz. Eine dezente Pfeffernote begleitet den mittellangen Abgang. Insgesamt warm, würzig-fruchtig und angenehm.

Bewertung

Gesamtbewertung: 6,6/10 – gut

Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 6,7/10 – gut

Story: 8/10 – Eine Craft-Brennerei aus Texas mit transparenter Kommunikation zur Herstellung, Mash Bill und Alter. Insgesamt ein sehr stimmiges Konzept.

Aromen (Nosing): 7/10 – Geradlinig, würzig und stimmig, mit Röst- und Gewürznoten.

Geschmack (Tasting): 6/10 – Angenehm und würzig, aber eher unspektakulär.

Abgang (Finish): 7/10 – Mittellang, würzig und mit feinen tropischen Akzenten.

Preis/Leistung: 5/10 – Rund 80 € in Deutschland sind für diese Abfüllung deutlich zu viel. Realistisch sehe ich ihn bei maximal etwa 45 €.

Zusammenfassung

Gesamtbewertung:    

Kernbewertung:        

Story:                        

Aromen (Nosing):      

Geschmack (Tasting):

Abgang (Finish):        

Preis/Leistung:           

Fazit

Ein geradliniger, schön gemachter Bourbon, der zeigt, was Still Austin anstrebt. Mit etwas mehr Reifezeit könnte er meiner Meinung nach noch deutlich besser werden. Er wirkt nicht grün oder unausgewogen, aber die getreidigen Noten erinnern noch spürbar an das junge Alter. Preislich sehe ich ihn problematisch: Für rund 80 € liefert er schlicht zu wenig. Meiner Einschätzung nach kann er sich maximal mit Bourbons wie Hunter & Scott oder Kentucky Vintage messen, die ein ähnliches Profil und eine ähnliche Intensität haben – und die liegen preislich bei etwa 45 €.

Cheers!

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