Jim Beam Black 7: Die Rückkehr mit Altersangabe und mehr Alkohol

Hallo Whiskey-Freunde, heute widmen wir uns einem Klassiker, der eine spannende Entwicklung durchlebt hat: dem Jim Beam Black 7. Die Brennerei, die es seit 1795 gibt, gehört zu den ältesten und bekanntesten Whiskey-Destillerien in den USA. Seit über 225 Jahren produziert Jim Beam in Clermont, Kentucky, eine Vielzahl von Bourbons, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreuen.

Interessant wird es, wenn man die wechselhafte Geschichte des Jim Beam Black betrachtet. Schon in den 1970er Jahren gab es diesen Bourbon mit einer Altersangabe von acht Jahren und einem Alkoholgehalt von 45 %, was ihm eine besondere Stellung unter den Jim Beam-Abfüllungen verlieh. Doch die Bourbon-Welt erlebte Anfang der 2010er Jahre einen deutlichen Nachfrageboom, und gut gereifte Whiskeys wurden rar. Dies führte dazu, dass viele Bourbons ihre Altersangaben verloren – darunter auch etablierte Marken wie Knob Creek 9 und Elijah Craig 12. Beim Jim Beam Black senkte man die Altersangabe zunächst auf sechs Jahre und entfernte sie schließlich ganz. Ab 2016 war er als „Jim Beam Black Extra-Aged“ erhältlich, ohne konkrete Altersangabe und mit einem Alkoholgehalt von 43 %, der bereits etliche Jahre zuvor reduziert worden war.

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Doch die Whiskeywelt dreht sich weiter. Mittlerweile haben viele Brennereien, darunter auch Jim Beam, die Produktion ausgeweitet, und wir sehen zunehmend Rückkehrer unter den älteren Bourbons. So brachte Jim Beam im Juni 2024 den Jim Beam Black in einer neuen Version heraus – jetzt wieder mit Altersangabe von sieben Jahren und einem Alkoholgehalt von 45 %. Auch das Design des Etiketts wurde modernisiert – eine Änderung, die womöglich nicht zufällig an den großen Konkurrenten Evan Williams 1783 von Heaven Hill erinnert, der in den USA 2021 ebenfalls von 43 % auf 45 % angehoben und mit einem frischen Look versehen wurde.

Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf den Jim Beam Black 7 und vergleichen ihn kurz mit seinem Vorgänger, dem in Deutschland immer noch erhältlichen Jim Beam Black Extra-Aged.

Steckbrief

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Farbe und Erscheinung des Jim Beam Black 7

Der Jim Beam Black 7 präsentiert sich in einer klassischen Bernsteinfarbe. Beim Schwenken im Glas zeigt er schnelle, dünne Tränen, die eine leichte, eher wässrige Konsistenz vermuten lassen.

Aroma des Jim Beam Black 7

Das Aroma des Jim Beam Black 7 öffnet sich mit klassischen Bourbon-Noten, die sofort angenehm in der Nase liegen. Karamell und Vanille stehen im Vordergrund und verleihen dem Nosing eine süße Basis, ergänzt durch deutliche Akzente von Eiche. Markant sind die Erdnüsse und gerösteten Erdnüsse, die dem Duftprofil eine herzhafte, nussige Note hinzufügen. Ein Hauch von grünem Apfel bringt eine leichte, frische Fruchtigkeit ins Spiel. Insgesamt eine zwar einfache, aber runde und zugängliche Bourbonnase mit ausgewogener Intensität.

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Geschmacksprofil des Jim Beam Black 7

Der Jim Beam Black 7 bietet am Gaumen ein unverkennbar klassisches Bourbon-Profil. Karamell ist der erste, süße Eindruck, ergänzt durch eine Note leicht angebrannten Karamells, die Eiche ist deutlich spürbar und gibt eine solide, holzige Grundlage. Eine fruchtige Nuance von rotem Apfel lockert das Profil auf, Zimt und ein Hauch grüner Pfeffer bringen eine leichte Würze ins Spiel. Auch die Erdnussnoten – sowohl frisch als auch geröstet – kommen gut zur Geltung und verleihen dem Geschmack eine leicht nussige, herzhafte Note. Insgesamt bleibt der Geschmack schlicht, aber durchaus stimmig und angenehm.

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Textur und Körper

Der Jim Beam Black 7 zeigt einen eher leichten Körper mit einer leicht wässrigen Textur.

Abgang

Der Abgang des Jim Beam Black 7 ist mittellang und angenehm würzig. Brauner Zucker verleiht eine dezente Süße, begleitet von gerösteter Eiche, Zimt und einem Hauch grünen Pfeffers. Im Nachklang treten Tabak und geröstete Erdnüsse hervor und hinterlassen eine aromatische, nussige Spur.

Bewertung

Gesamtbewertung: 7/10 – sehr gut

Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 6/10 – gut

Story: 9/10 – Die lange Geschichte von Jim Beam und die zentrale Rolle der Familie Beam in der Bourbonwelt sind beeindruckend und prägen das Image der Marke. Dass Jim Beam nun wieder eine Altersangabe und einen höheren Alkoholgehalt für eine ihrer preisgünstigeren Abfüllungen bietet, ist ein sympathischer Schritt.

Aromen (Nosing): 6/10 – Die Nase ist schlicht, aber gut ausbalanciert, mit einer passenden Intensität. Hier zeigt der Jim Beam Black 7 die klassischen Bourbon-Aromen, die man erwartet – nicht außergewöhnlich, aber stimmig und angenehm.

Geschmack (Tasting): 6/10 – Im Geschmack bleibt der Whiskey unkompliziert und zugänglich. Ein klassischer Bourbon mit dezenten, nussigen Akzenten, der sich durch seine Einfachheit und Zugänglichkeit auszeichnet – solide, ohne große Überraschungen.

Abgang (Finish): 7/10 – Der Abgang ist mittellang und bringt die nussig-würzigen Noten gut zur Geltung. Ein harmonisches, wenn auch schlichtes Finale, das angenehm und gut ausbalanciert nachklingt.

Preis/Leistung: 8/10 – Für rund 22 € bietet der Jim Beam Black 7 eine überzeugende Preis-Leistung. Ein angenehmer easy sipper mit Altersangabe und einem fairen Preis – hier lohnt sich der Kauf.

Zusammenfassung

Gesamtbewertung:    

Kernbewertung:        

Story:                        

Aromen (Nosing):      

Geschmack (Tasting):

Abgang (Finish):        

Preis/Leistung:           

Vergleich: Jim Beam Black 7 vs. Jim Beam Black Extra-Aged

Erscheinung: Beide Whiskeys zeigen die gleiche, satte Bernsteinfarbe. Allerdings bilden sich beim Jim Beam Black Extra-Aged etwas langsamere Tränen im Glas, was auf eine leicht andere Konsistenz hinweist.

Aroma: Die Aromatik des Jim Beam Black 7 ist intensiver und zeigt auch mehr Tiefe als die des Extra-Aged. Während beide Whiskeys ähnliche Noten teilen, wirkt der 7 durch seine dominanteren, würzigen und gerösteten Aromen insgesamt kräftiger und würziger. Die Nase des Extra-Aged ist etwas dezenter und weniger ausgeprägt.

Geschmack: Auch geschmacklich tritt der Jim Beam Black 7 kräftiger und würziger auf. Trotz ähnlicher Noten kommt hier mehr Tiefe zur Geltung, was ihn im Vergleich intensiver erscheinen lässt.

Körper: Beide Whiskeys zeigen einen ähnlichen, eher leichten Körper.

Abgang: Im Abgang zeigt sich der 7 wieder kräftiger und würziger als der Extra-Aged. Der Jim Beam Black Extra-Aged wirkt im Nachklang jedoch etwas harmonischer und ausgewogener – der einzige Punkt, in dem der Extra-Aged dem 7 minimal überlegen ist.

Fazit

Der Jim Beam Black 7 ist eine erfreuliche Entwicklung, die ich von Jim Beam nur begrüßen kann. Die Rückkehr der Altersangabe und der leicht erhöhte Alkoholgehalt verleihen dieser Abfüllung einen hochwertigeren Charakter. Der neue Black 7 überzeugt als klassischer und unkomplizierter easy sipper mit den typischen Jim Beam-Noten, die man von dieser Marke erwartet.

Im direkten Vergleich mit seinem Vorgänger, dem weiterhin in Deutschland erhältlichen Jim Beam Black Extra-Aged, zeigt sich, dass der neue Black 7 das Angebot bereichert. Die kräftigere, intensivere und etwas tiefere Ausprägung macht ihn zu einer interessanten Wahl für Bourbon-Fans. In der Preisklasse unter 25 € muss er sich zwar gegen starke Konkurrenten wie zum Beispiel Buffalo Trace 90 ProofWild Turkey 101 und Evan Williams Bottled in Bond behaupten, doch seine charakteristische nussige Note verleiht ihm eine eigene, unverwechselbare Identität.

Cheers!

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