Jim Beam Black Extra-Aged: Eine echte Aufwertung gegenüber dem White Label

Hallo liebe Whiskey-Freunde, unser heutiges Thema ist der Jim Beam Black Extra-Aged. Der Jim Beam Black Extra-Aged markiert innerhalb der Jim Beam-Familie eine deutliche Steigerung im Vergleich zum grundlegenden White Label, das nicht unbedingt jedermanns Geschmack trifft (meinen leider definitiv nicht). Ursprünglich mit einem Altershinweis von 8 Jahren versehen, durchlief dieser Bourbon eine signifikante Transformation – zunächst zu einem 6-Jahre-Hinweis und schließlich zu einer Version ohne spezifische Altersangabe. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur Veränderungen in der Herstellung und Vermarktung wider, sondern hat auch (einen negativen) Einfluss auf die Wahrnehmung seiner Qualität gehabt.

Jim Beam, eine Destillerie mit tiefen historischen Wurzeln, versucht mit dem Black Extra-Aged, eine Brücke zu den komplexeren und hochpreisigeren Small Batch Bourbons zu schlagen. Der Wegfall des Altershinweises und die damit verbundenen Anpassungen haben jedoch zu Diskussionen über die Konsistenz und das Profil dieses Bourbons geführt. Trotz seiner Positionierung als Premium-Produkt und der Versprechen eines vollmundigen Geschmacks durch die zusätzlichen Reifejahre, hat er in einem Markt, der mit qualitativ hochwertigeren Alternativen gesättigt ist, ein sehr schwerer Stand.

Steckbrief

Jim Beam Black Extra-Aged

Farbe und Erscheinung des Jim Beam Black

Der Jim Beam Black Extra-Aged präsentiert sich in einem ansprechenden Farbspektrum, das von Strohgelb bis zu einem tiefen Goldgelb reicht. Diese Palette verleiht ihm eine visuelle Wärme und lädt zur genaueren Betrachtung ein. Beim Schwenken des Glases offenbart der Bourbon seine durchschnittlichen Legs, die mit einer mittleren Geschwindigkeit die Seiten des Glases hinabfließen.

Aroma des Jim Beam Black Extra-Aged

Beim Nosing des Jim Beam Black Extra-Aged fallen sofort deutliche, wenn auch nicht wirklich unangenehme Klebstoffnoten auf. Die Aromen von frischer und gerösteter Eiche sind ausgeprägt und verleihen ihm eine robuste Charakteristik, die leider durch eine etwas stechende Alkoholnote ergänzt wird. Neben diesen dominanten Eindrücken findet sich auch eine subtile Süße von Vanille. Eine minimale Andeutung von roten Früchten rundet das Aroma ab, allerdings ist diese Fruchtnote nicht ausgeprägt genug, um die Art der Frucht zu bestimmen.

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Geschmacksprofil des Jim Beam Black

Der erste Eindruck des Jim Beam Black Extra-Aged am Gaumen ist überraschend mild und weicht deutlich von den Erwartungen ab, die sein Aroma beim Nosing weckt. Entgegen der vermuteten starken, möglicherweise sogar bitteren dunklen und herben Noten, die man nach dem Nosing antizipieren könnte, entfaltet sich stattdessen eine angenehme Süße. Diese Süße erinnert an Vanille oder sogar Vanillesoße und führt zu einer geschmacklichen Erfahrung, die ziemlich unerwartet kommt. Erst etwas später im Verlauf entwickelt sich eine leichte Würzigkeit, die von Noten gerösteter Eiche begleitet wird. Trotz dieser interessanten Entfaltung von Geschmäckern wirkt das Geschmacksprofil des Jim Beam Black Extra-Aged etwas roh und unrund. Diese Charakteristik lässt darauf schließen, dass der Bourbon zwar eine gewisse (eher niedrige) Komplexität und Tiefe aufweist, diese aber nicht vollständig harmonisiert sind.

Jim Beam Black Extra-Aged

Textur und Körper

Der Körper des Jim Beam Black Extra-Aged wirkt etwas hohl, und das Mundgefühl ist zwar leicht warm, tendiert aber zu einer wässrigen Textur. Es mangelt ihm an der Dichte und dem reichen Gefühl, das für ein umfassend befriedigendes Erlebnis erwartet wird.

Abgang

Der Abgang des Jim Beam Black Extra-Aged ist kurz bis maximal mittellang. In dieser Phase entfalten sich dann die Noten, die ursprünglich nach dem Nosing erwartet wurden: eine Mischung aus würziger frischer und gerösteter Eiche. Leider gesellt sich zu diesen Aromen eine gewisse Bitterkeit, die dem Abgang eine unangenehme Note hinzufügt.

Bewertung

Gesamtbewertung: 6,4/10 – gut

Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 6/10 – gut

Story: 7/10 – Die beeindruckende Geschichte von Jim Beam verleiht dieser Abfüllung eine starke Hintergrundgeschichte. Jedoch wird das Ansehen durch die schrittweise Reduzierung des Age Statements von ursprünglich 8 Jahren bis hin zur aktuellen Ausgabe ohne Altersangabe etwas getrübt.

Aromen (Nosing): 6/10 – Die Aromen sind nicht unangenehm, aber die Dominanz von Klebstoff- und Eichennote verleiht dem Whiskey eine gewisse Eintönigkeit. Diese Überdeckung durch ein paar markante Noten verhindert eine größere Vielfalt und Tiefe im Bouquet, was das Nosing-Erlebnis einschränkt.

Geschmack (Tasting): 6/10 – Während süße und leicht würzige Noten durchaus präsent sind, mangelt es dem Jim Beam Black Extra-Aged an Tiefe und Ausgewogenheit. Diese Geschmackseindrücke bieten zwar einen angenehmen Kontrast, erreichen jedoch nicht die Komplexität oder das Gleichgewicht, die für ein herausragendes Geschmackserlebnis erforderlich wären.

Abgang (Finish): 6/10 – Der Abgang fällt etwas zu kurz aus und wird leider teilweise von Bitterkeit begleitet. Obwohl dieser nicht unangenehm ist, stellt er kein Highlight dar und hinterlässt einen etwas unbefriedigenden Nachgeschmack, der die Gesamterfahrung leicht mindert.

Preis/Leistung: 7/10 – Mit einem Preis von unter 20 € bietet der Jim Beam Black Extra-Aged eine solide Leistung für sein Segment. Trotzdem gibt es selbst in dieser Preisklasse bessere Alternativen, die ein überzeugenderes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. 

Zusammenfassung

Gesamtbewertung:    

Kernbewertung:        

Story:                        

Aromen (Nosing):      

Geschmack (Tasting):

Abgang (Finish):        

Preis/Leistung:           

Fazit

Der Jim Beam Black Extra-Aged stellt sich als ein solider, preisgünstiger Whiskey dar, der für den puren Genuss zwar geeignet ist, jedoch in seiner Preisklasse von etlichen anderen Abfüllungen übertroffen wird. Marken wie Buffalo Trace 90 proof, Four Roses Yellow Label und Evan Williams Black bieten für alle Geschmacksrichtungen bessere Alternativen, die ein überzeugenderes Geschmackserlebnis versprechen. Wenn man im eigenen Haus nach Alternativen sucht, finde ich den Jim Beam Double Oak deutlich besser.

Ich kann es sehr gut vorstellen (getestet habe ich es nicht), dass trotz seiner Einschränkungen der Jim Beam Black Extra-Aged aufgrund seiner dunkleren Aromen und der Alkoholstärke von 43% in manchen Cocktails eine gute Figur machen könnte.

Insgesamt zeigt der Jim Beam Black Extra-Aged, dass er zwar seine Berechtigung im Segment der günstigen Bourbons hat, für Whiskey-Liebhaber, die den puren Genuss suchen, gibt es jedoch in derselben Preiskategorie zahlreiche Alternativen, die eine bessere Wahl darstellen. Cheers!

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