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Jim Beam Devil’s Cut: Lohnt sich der Pakt mit dem Teufel?
Hallo, Whiskey-Freunde! In diesem Beitrag widmen wir uns erneut einem Tropfen aus dem Hause Jim Beam: dem Devil’s Cut. Dieser Whiskey zeichnet sich durch ein einzigartiges Herstellungsverfahren aus. Die Existenz dieser außergewöhnlichen Kreation verdanken wir einer innovativen Technik, die die Extraktion und Wiedergewinnung des Whiskeys ermöglicht, welcher während der Lagerung von den Fässern absorbiert und als “Devil’s Cut” bezeichnet wird. Im Gegensatz zum “Angel’s Share” – dem Anteil des Whiskeys, der während der Lagerung verdunstet – verbleibt der “Devil’s Cut” im Holz der Fässer. Nach der traditionellen Reifephase werden die Fässer entleert, und durch einen geheimen Prozess, der Wasser, mechanische Bewegung und Hitze einschließt, wird der in den Holzdauben verbliebene Whiskey extrahiert. Dieser Extrakt wird anschließend mit dem zuvor abgefüllten Whiskey vermischt und ergibt den Devil’s Cut. Aber wie schmeckt dieser Bourbon, der mit dem Devil‘s Cut angereichert wurde? Lasst es uns gemeinsam herausfinden!
Steckbrief
- Name: Jim Beam Devil’s Cut
- Brennerei: James B. Beam Distilling Co.
- Typ: Kentucky Straight Bourbon
- Alter: NAS
- Füllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 45% (90 proof)
- Mash bill: 75% Mais, 13% Roggen, 12% gemälzter Gerste
- Preis: ca. 22 €
Farbe und Erscheinung des Jim Beam Devil’s Cut
Der Jim Beam Devil’s Cut präsentiert sich in einer typischen Bernsteinfarbe, die charakteristisch für viele Bourbons ist. Beim Schwenken des Glases lassen sich zudem schöne Tränen beobachten, die sich relativ langsam an den Seiten herabziehen.
Aroma des Jim Beam Devil’s Cut
Beim ersten Heranführen der Nase an das Glas entfaltet der Jim Beam Devil’s Cut ein Bukett von Vanille und Zitrusfrüchten, das von einem Hauch nassen Grases begleitet wird. Im Hintergrund macht sich eine frische Eichenote bemerkbar, während Anklänge von braunem Zuckersirup nur sehr dezent zu erspüren sind. Lässt man sich mehr Zeit beim Riechen, kristallisiert sich die Zitrusnote klarer als Mandarine heraus und wird nach einiger Zeit von einer eukalyptusartigen Frische ergänzt. Das Aroma wirkt insgesamt eher flach, ohne dabei alkoholisch scharf oder von Fehlnoten beeinträchtigt zu sein. Entgegen der Erwartungen, die durch die besondere Herstellungsweise geweckt wurden, ist das Aroma nicht so stark von Holznoten dominiert wie ich es erwartet habe.
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Geschmacksprofil des Jim Beam Devil’s Cut
Das Geschmacksprofil des Jim Beam Devil’s Cut beginnt sanft mit einer Süße, die an braunen Rohrzucker erinnert, ergänzt durch eine Spur Mandarine und eine leichte Würzigkeit frischer Eiche, gefolgt von einer etwas aschigen Holzkohlennote. Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Würze weiter, wobei frische und geröstete Eiche zunehmend in den Vordergrund treten. Gegen Ende des Geschmackserlebnisses dominieren Aromen von gerösteter Eiche und Holzkohle, unterstrichen von Karamell und dunkler Schokolade. Die aschige Note der Holzkohle zieht sich durch das gesamte Tasting, mal mehr im Hintergrund mitmischend, mal andere Geschmackselemente überlagernd. Insgesamt präsentiert sich der Whiskey geschmacklich eher flach und mit einem dunklen Charakter.
Textur und Körper
Der Jim Beam Devil’s Cut präsentiert sich mit einem leichten Körper, geprägt von Holz- und Holzkohlennoten. Seine Textur wirkt etwas wässrig.
Abgang
Der Abgang des Jim Beam Devil’s Cut ist kurz bis mittellang und entfaltet Noten von Vanille, frischer und gerösteter Eiche sowie dunkler Schokolade. Diese Aromen hinterlassen einen angenehmen Nachklang, der den charakteristischen Geschmack des Whiskeys abrundet. Nur gelegentlich und eher selten macht sich der Alkohol als eigene Note bemerkbar, was die Harmonie des Geschmacksprofils etwas stört.
Bewertung
Gesamtbewertung: 6,8/10 – gut
Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 6/10 – gut
Story: 9/10 – Jim Beam bringt mit der innovativen Herstellungsweise des Devil’s Cut eine echte Besonderheit auf den Markt. Die Methode, den in den Fässern absorbierten Whiskey zu extrahieren und wiederzugewinnen, fügt der Geschichte des Bourbons eine faszinierende Facette hinzu und sticht in der Branche hervor.
Aromen (Nosing): 6/10 – Das Aroma des Whiskeys ist angenehm, allerdings ohne große Tiefe. Die Noten von Vanille, Zitrusfrüchten und einer leichten Eichenwürze sind ansprechend, bleiben jedoch insgesamt flach.
Geschmack (Tasting): 6/10 – Geschmacklich zeigt sich der Whiskey von einer dunklen und herben Seite, bleibt dabei aber ebenfalls eher eindimensional. Die aschige Holzkohlenote legt sich wie ein Schleier über die anderen Geschmackselemente und prägt das gesamte Geschmackserlebnis.
Abgang (Finish): 6/10 – Der Abgang ist kurz bis mittellang, geprägt von dunkler Schokolade und Eiche. Leider tritt ab und zu die Alkoholnote stärker in den Vordergrund, was den sonst harmonischen Nachklang etwas trübt.
Preis/Leistung: 7/10 – Mit einem Preis von etwa 22 € positioniert sich der Jim Beam Devil’s Cut als eine durchaus erschwingliche Option. Obwohl er geschmacklich nicht zwingend aus der breiten Masse hervorsticht, bietet er ein solides Whiskey-Erlebnis, das seinen Preis rechtfertigt.
Zusammenfassung
Gesamtbewertung:
Kernbewertung:
Story:
Aromen (Nosing):
Geschmack (Tasting):
Abgang (Finish):
Preis/Leistung:
Fazit
Der Jim Beam Devil’s Cut stellt sich als solider und herber Bourbon vor, dessen besondere Anziehungskraft in dem innovativen Herstellungsverfahren liegt. Dieses Verfahren bringt eine echte Besonderheit mit sich, die ihn von anderen Bourbons abhebt. Geschmacklich bietet der Devil’s Cut eine grundsolide Erfahrung, wobei die aschige Holzkohlenote möglicherweise nicht jedermanns Geschmack trifft. Er reiht sich in die Premium-Linie von Jim Beam ein, neben anderen Ausgaben wie dem Double Oak und Black Extra-Aged, die ebenfalls durch dunklere Noten charakterisiert sind. Alle diese Abfüllungen sind für mich wesentlich besser als der normal White Label. Persönlich hat mich aus dieser Auswahl der Double Oak am meisten überzeugt.
Für diejenigen, die sich über die Grenzen von Jim Beam hinaus nach herbem Whiskey umsehen, könnte der Old Forester 86 eine interessante Alternative darstellen. Obwohl er mit einem Alkoholgehalt von 43% etwas schwächer ist als der Devil’s Cut mit 45%, bietet er eine wesentlich größere Tiefe im Geschmack. Zudem ist er mit einem ähnlichen Preis von rund 23-25 € eine attraktive Option für Fans herber Whiskeys.
Cheers!
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