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Winchester Rye Whiskey: Verkürzte Reifung durch moderne Technologie
Hallo Whiskey-Freunde, heute geht es um den Winchester Rye Whiskey – einen Whiskey, der aus der Schmiede von TerrePURE Spirits in South Carolina stammt. Hinter der Marke steckt das Unternehmen Terressentia, das 2007 nicht als klassische Brennerei, sondern als Technologieunternehmen gegründet wurde. Ihr erklärtes Ziel war es, den Reifeprozess von Whiskey drastisch zu verkürzen. Hierfür entwickelten sie das TerrePURE-Verfahren, das ultrasonische Energie und Sauerstoffanreicherung nutzt, um Spirituosen schneller reifen zu lassen. Dieses patentierte Verfahren kommt auch beim Winchester Rye zum Einsatz.

2014 erwarb Terressentia die Charles Medley Distillery in Owensboro, Kentucky, die seit über zwei Jahrzehnten stillgelegt war. Nach einer Investition von 25 Millionen US-Dollar wurde die Brennerei renoviert und in O.Z. Tyler Distillery umbenannt – zu Ehren des Mitentwicklers des TerrePURE-Verfahrens. Später kehrte die Brennerei zu ihrem ursprünglichen Namen Green River Distilling Co. zurück und konzentriert sich nun auf traditionelle Reifungsmethoden. 2022 wurde die Brennerei von der Bardstown Bourbon Company übernommen. Ob und wo der Winchester Rye überhaupt noch hergestellt wird, ist nicht bekannt.

Eine Besonderheit dieses Whiskeys ist seine außergewöhnlich kurze Reifedauer – gerade einmal sechs Monate lagert er, bevor er abgefüllt wird. Mit 45 % Vol. und einem Preis von rund 26 € pro Flasche zählt er zu den günstigeren Rye Whiskeys auf dem Markt. Allerdings ist er derzeit nur schwer erhältlich.
Ein Blick auf die Flasche sorgt möglicherweise für Verwirrung: Dort prangt in großen Lettern die Zahl 1866. Ein historisches Datum für diesen Whiskey? Keineswegs – es bezieht sich schlicht auf das Jahr, in dem das legendäre Winchester-Repetiergewehr eingeführt wurde. Mit dem Inhalt der Flasche hat das jedoch nichts zu tun.
Ob sich dieser außergewöhnlich junge Rye trotz seiner kurzen Reifung behaupten kann, sehen wir uns jetzt genauer an.
Steckbrief
- Name: Winchester Rye Whiskey
- Brennerei: TerrePURE Spirits, North Charleston, SC
- Typ: Rye Whiskey
- Alter: 6 Monate
- Füllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 45 % (90 proof)
- Mash bill: nicht bekannt
- Preis: ca. 26 €

Farbe und Erscheinung des Winchester Rye Whiskey
Blassgold bis Maisgelb, mit schnellen, wässrigen Tränen.
Aroma des Winchester Rye Whiskey
In der Nase zeigt sich der Winchester Rye mild und jung, ohne jegliche Holznoten. Frischer Roggenbrotteig und grüne Roggenkörner prägen das Bild, begleitet von einem Hauch Honig. Dazu gesellen sich leichte, fruchtige Akzente von Feigen und Datteln. Ein insgesamt interessantes, aber zurückhaltendes Aroma, das seine Jugend nicht verbergen kann.
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Geschmacksprofil des Winchester Rye Whiskey
Der Winchester Rye startet mit Honig und Roggenbrotteig, dazu gesellen sich Tropenfrüchte. Etwas später treten würzige Noten von Roggengewürz und ein Hauch grüner Pfeffer hervor. Auch hier fehlen jegliche Holznoten. Der Whiskey bleibt insgesamt sehr mild, aber im Vergleich zur Nase wirkt er eher langweilig – nicht unangenehm, aber wenig spannend.

Textur und Körper
Der Winchester Rye besitzt einen mittleren Körper und eine samtige Textur.
Abgang
Der Winchester Rye verabschiedet sich kurz und wenig intensiv mit Noten von Honig, Roggengewürz und einem Hauch grünen Pfeffers.
Bewertung
Gesamtbewertung: 5,6/10 – befriedigend
Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 5,3/10 – befriedigend
Story: 7/10 – Interessantes Konzept, aber die Jahreszahl 1866 auf dem Etikett wirkt wie ein unnötiger Marketingtrick.
Aromen (Nosing): 6/10 – Jung und mild, aber mit interessanten Roggen- und Fruchtnoten, die eine gewisse Eigenständigkeit zeigen.
Geschmack (Tasting): 5/10 – Mild und leider langweilig – wenige Aromen, keine Tiefe.
Abgang (Finish): 5/10 – Kurz und wenig intensiv, nur dezente Honig- und Gewürznoten.
Preis/Leistung: 5/10 – Günstig, aber auch sehr schlicht – bietet wenig für den Preis.
Zusammenfassung
Gesamtbewertung:
Kernbewertung:
Story:
Aromen (Nosing):
Geschmack (Tasting):
Abgang (Finish):
Preis/Leistung:
Fazit
Der Winchester Rye hat mich leider enttäuscht. Die Idee einer stark verkürzten High-Tech-Reifung klang spannend, doch letztendlich erzielen viele Brennereien mit kleinen Fässern und passenden klimatischen Bedingungen deutlich bessere Ergebnisse – ganz ohne technische Tricks. Nach einer noch interessanten Nase entpuppt sich der Whiskey im Geschmack als langweiliger, schwacher Rye ohne Charakter.
Zwar ist der Preis niedrig, aber selbst in dieser Preisklasse gibt es bessere Alternativen. Jim Beam Rye, Jack Daniel’s Rye, Bulleit Rye, Sazerac Rye oder Rittenhouse Rye bieten mehr Geschmack und Charakter.
Cheers!
Barnabas
Barnabas widmet sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft dem Thema Whiskey – mit besonderem Fokus auf amerikanische Whiskeys. Stets auf der Suche nach spannenden Neuheiten, entdeckt er regelmäßig auch Abfüllungen, die ausschließlich in den USA erhältlich sind. Neue Cocktail-Kreationen auf Whiskey-Basis probiert er dabei gern in geselliger Runde mit Freunden aus.


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