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Ranchwood Bourbon: Was taugt der Penny-Whiskey für 9,50 €?
Hallo Whiskey-Freunde, heute beschäftigen wir uns wieder mit einem Discounter-Whiskey: dem Ranchwood Bourbon, der Eigenmarke von Penny. Mit einem Preis von rund 9,50 € bewegt er sich auf dem gleichen Niveau wie andere günstige Handelsmarken, etwa Western Gold 3 (Lidl), Clarke’s 1866 (Aldi) oder Sheffer Fort (Netto).
Wie immer bei dieser Preisklasse lohnt sich ein Blick auf die Zahlen: 6,73 € pro Flasche entfallen auf Alkoholsteuer und Mehrwertsteuer – für den eigentlichen Bourbon, samt Flasche, Etikett, Logistik und Gewinnmarge, bleiben also gerade einmal 2,76 € übrig. Dass unter solchen Bedingungen keine komplexe Fassreifung oder aufwendige Produktionsmethoden zu erwarten sind, versteht sich von selbst.
Penny bietet hier immerhin einen echten Kentucky Straight Bourbon an. Da die Flasche keine Altersangabe trägt, bedeutet das, dass der Whiskey mindestens vier Jahre gereift sein muss. Über die Brennerei oder Details zur Rezeptur gibt es, wie bei den meisten Discounter-Whiskeys, allerdings keine verlässlichen Angaben.
Werfen wir also einen genaueren Blick auf das, was uns in der Flasche erwartet.
Steckbrief
- Name: Ranchwood Bourbon
- Brennerei: unbekannt
- Typ: Kentucky Straight Bourbon
- Alter: NAS
- Füllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 40 % (80 proof)
- Mash bill: nicht bekannt
- Preis: ca. 9,50 €
Farbe und Erscheinung des Ranchwood Bourbon
Der Ranchwood Bourbon zeigt sich in Altgold, ein feiner Kranz haftet kurz am Glas, bevor die Tränen mäßig schnell ablaufen.
Aroma des Ranchwood Bourbon
In der Nase wirkt der Ranchwood Bourbon sehr schwach. Ein Hauch von braunem Zucker und Vanille ist erkennbar, dazu eine minimale Holznote, die kaum wahrnehmbar ist. Zitrusfrüchte, insbesondere Limette, sind ebenfalls angedeutet. Eine leichte Sprittigkeit ist vorhanden, fällt aber nicht weiter ins Gewicht, da alle Aromen insgesamt blass und wenig ausgeprägt sind.
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Geschmacksprofil des Ranchwood Bourbon
Im Antritt zeigt sich zunächst brauner Zucker, begleitet von einer dezenten Holznote, die an Kiefer erinnert. Dazu kommen Zitrusnoten, wobei besonders Limette hervorsticht. Doch schon nach wenigen Sekunden kippt das Geschmacksbild: Eine zunehmend dominante Sprittigkeit überlagert die anderen Aromen und bestimmt schließlich den gesamten Eindruck.
Textur und Körper
Der Ranchwood Bourbon hat einen leichten Körper mit einer samtigen Textur.
Abgang
Der Abgang ist mittellang, am Anfang mit Noten von braunem Zucker, Honig und etwas Eiche. Die Sprittigkeit aus dem Tasting bleibt erhalten und dominiert auch hier, der Alkohol ist schlecht eingebunden.
Bewertung
Gesamtbewertung: 3,8/10 – mäßig
Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 3/10 – mäßig
Story: 5/10 – Keine Informationen zur Brennerei oder Herstellung, aber immerhin ein Straight Bourbon.
Aromen (Nosing): 3/10 – Sehr schwach und blass, mit kaum wahrnehmbaren Noten von braunem Zucker, Vanille und Zitrus. Die Sprittigkeit bleibt dezent, aber präsent.
Geschmack (Tasting): 3/10 – Startet mit braunem Zucker, Kiefernholz und Limette, doch schnell dominiert die Sprittigkeit und überlagert alles.
Abgang (Finish): 3/10 – Mittellang, beginnt mit Honig und Eiche, doch auch hier übernimmt die Sprittigkeit, der Alkohol ist schlecht eingebunden.
Preis/Leistung: 5/10 – Sehr günstig, aber selbst in dieser Preisklasse gibt es bessere Alternativen.
Zusammenfassung
Gesamtbewertung:
Kernbewertung:
Story:
Aromen (Nosing):
Geschmack (Tasting):
Abgang (Finish):
Preis/Leistung:
Fazit
Ich kann den Ranchwood Bourbon leider überhaupt nicht empfehlen. Selbst in der untersten Preisklasse gibt es deutlich bessere Alternativen. Wer einen günstigen Discounter-Bourbon sucht, fährt mit dem Sheffer Fort Bourbon besser. Bei den etwas teureren Handelsmarken bietet der Western Gold 5 mehr. Und wer zu den günstigen Marken-Bourbons greifen möchte, bekommt für nur wenige Euro mehr Whiskeys mit wesentlich besserem Geschmacksprofil: Heaven Hill Old Style Bourbon (umgerechnet ca. 12 € für 0,7 l), Wild Turkey 81 (ca. 14 €) oder Evan Williams Black Label (ca. 14,30 € für 0,7 l).
Der Ranchwood scheitert an schwachen Aromen und dominanter Sprittigkeit, was ihn weder pur noch in Cocktails wirklich genießbar macht.
Cheers!
Barnabas
Barnabas widmet sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft dem Thema Whiskey – mit besonderem Fokus auf amerikanische Whiskeys. Stets auf der Suche nach spannenden Neuheiten, entdeckt er regelmäßig auch Abfüllungen, die ausschließlich in den USA erhältlich sind. Neue Cocktail-Kreationen auf Whiskey-Basis probiert er dabei gern in geselliger Runde mit Freunden aus.
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