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Templeton Fortitude Bourbon: Der erste Bourbon von Templeton
Hallo Whiskey-Freunde, Heute werfen wir einen Blick auf den Templeton Fortitude Bourbon – ein Whiskey, der für die gleichnamige Brennerei aus Iowa einen wichtigen Meilenstein darstellt. Die Templeton Distillery wurde 2006 gegründet und begann als sogenannter Non-Distiller Producer (NDP): Die Marke kaufte Rye Whiskeys von MGP in Indiana, ließ sie in Templeton reifen, füllte sie dort ab und verkaufte sie unter eigenem Namen. Dabei bezog sich das Unternehmen in seiner Vermarktung auf die Zeit der Prohibition in den 1920er Jahren, als in der Region angeblich bereits Rye Whiskey gebrannt wurde – eine Geschichte, die jedoch keine direkte Verbindung zur heutigen Firma hat.

Im Jahr 2018 eröffnete Templeton schließlich eine eigene Brennerei am Firmensitz in Iowa, setzte jedoch weiterhin ausschließlich auf zugekaufte Roggenwhiskeys. Erst 2024 brachte die Marke mit dem Fortitude Bourbon ihr erstes vollständig selbst hergestelltes Produkt auf den Markt – ein echter Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte. Zudem ist es der erste Bourbon aus dem Hause Templeton, das bislang ausschließlich für Rye Whiskey bekannt war.
Die Brennerei beschäftigt rund 30 Mitarbeiter – eine beachtliche Zahl für eine Ortschaft mit nur etwa 350 Einwohnern. Der Fortitude Bourbon wird aus lokal angebautem Getreide destilliert und besitzt eine Mash Bill von 55 % Mais, 40 % Roggen und 5 % gemälzter Gerste, was ihn zu einem High-Rye-Bourbon mit besonders hohem Roggenanteil macht. Abgefüllt wird er mit 46 % Alkoholgehalt, und in Deutschland ist er ab etwa 45 € erhältlich.
Steckbrief
- Name: Templeton Fortitude Bourbon
- Brennerei: Templeton Distillery, Templeton, IA
- Typ: Straight Bourbon
- Alter: NAS
- Füllmenge: 0,7 l
- Alkoholgehalt: 46 % (92 proof)
- Mash bill: 55 % Mais, 40 % Roggen, 5 % gemälzte Gerste
- Preis: ca. 45 €

Farbe und Erscheinung des Templeton Fortitude Bourbons
Im Glas präsentiert sich der Templeton Fortitude Bourbon in einem klaren Gelbgold. Beim Schwenken zeigen sich Tränen, die nicht allzu schnell am Glasrand hinabfließen.
Aroma des Templeton Fortitude Bourbons
Der Templeton Fortitude Bourbon zeigt sich in der Nase mild und eher schwach ausgeprägt. Karamell bildet eine dezente Grundlage, während grüne, herbale Noten von frisch gemähtem Gras und nassem Heu dominieren. Etwas Eiche schimmert durch, begleitet von sehr zurückhaltenden Steinobstnoten. Die Jugend des Whiskeys ist spürbar, das Aroma wirkt insgesamt eher schlank und wenig ausdrucksstark.
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Geschmacksprofil des Templeton Fortitude Bourbons
Der Templeton Fortitude Bourbon präsentiert sich am Gaumen schlicht und jung. Eine leichte Süße von braunem Zucker eröffnet den Geschmack, gefolgt von würzigem Roggen und einem Hauch Nelke. Zitrusnoten bringen eine dezente Frische, während sich einige unbestimmte herbale und kräutrige Akzente dazugesellen. Grüner Pfeffer verleiht eine leichte Schärfe, doch insgesamt bleibt das Profil eher einfach und flach.

Textur und Körper
Der Templeton Fortitude Bourbon besitzt einen leichten Körper mit einer dünnen, fast wässrigen Textur.
Abgang
Der Abgang des Templeton Fortitude Bourbon ist mittellang und würzig. Roggengewürz und Nelke stehen im Vordergrund, begleitet von einer kräutrigen Gewürzmischung und einer Prise Zimt. Etwas Fasskohle und schwarzer Pfeffer kommen hinzu und runden das Bild ab. Zwar ist der Abgang spürbar besser als Nosing und Tasting, bleibt aber dennoch nur mittelmäßig.
Bewertung
Gesamtbewertung: 5,8/10 – befriedigend
Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 5,3/10 – befriedigend
Story: 8/10 – Templeton geht mit dem Fortitude Bourbon einen wichtigen Schritt und bringt erstmals einen vollständig selbst hergestellten Whiskey auf den Markt. Dass sie sich dabei für einen Bourbon entscheiden, obwohl die Marke bislang ausschließlich für Rye Whiskey bekannt war, ist ein mutiger und interessanter Ansatz. Diese Entwicklung ist unbedingt begrüßenswert.
Aromen (Nosing): 5/10 – Schwach, grün und wenig ausdrucksstark. Die herbalen Noten dominieren, ohne Tiefe oder Komplexität.
Geschmack (Tasting): 5/10 – Flach, schlicht und spürbar jung. Es fehlt an Tiefe und Entwicklung.
Abgang (Finish): 6/10 – Mittellang und würzig, deutlich besser als der Rest, aber nichts Besonderes.
Preis/Leistung: 5/10 – 45 € sind viel zu hoch angesetzt. Ein fairer Preis läge eher bei maximum 25 €.
Zusammenfassung
Gesamtbewertung:
Kernbewertung:
Story:
Aromen (Nosing):
Geschmack (Tasting):
Abgang (Finish):
Preis/Leistung:
Fazit
Dieser Bourbon hat mich leider enttäuscht – für den Preis hatte ich deutlich mehr erwartet. Er ist durchweg zu flach, schwach und schlicht, sowohl in der Nase als auch am Gaumen spürbar jung. In dieser Preisklasse gibt es zahlreiche deutlich bessere Alternativen. Ein Eagle Rare 10, Woodford Reserve Double Oaked oder Kentucky Vintage bieten deutlich mehr von allem, sei es Ausdrucksstärke, Charakter oder Geschmack. Und wer einen High-Rye-Bourbon im gleichen Preisbereich sucht, ist mit dem 1776 Bourbon besser bedient. Selbst in einer niedrigeren Preisklasse findet man mit dem Old Grand-Dad Bonded oder dem Four Roses Small Batch zwei High-Rye-Bourbons, die deutlich mehr Charakter mitbringen.
Cheers!
Barnabas
Barnabas widmet sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft dem Thema Whiskey – mit besonderem Fokus auf amerikanische Whiskeys. Stets auf der Suche nach spannenden Neuheiten, entdeckt er regelmäßig auch Abfüllungen, die ausschließlich in den USA erhältlich sind. Neue Cocktail-Kreationen auf Whiskey-Basis probiert er dabei gern in geselliger Runde mit Freunden aus.
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