Yellow Rose Premium American Whiskey: Das Einsteigermodell aus Houston

Hallo Whiskey-Freunde, heute wenden wir uns dem Yellow Rose Premium American Whiskey zu, einem weiteren interessanten Tropfen aus dem Hause der Yellow Rose Distillery im Herzen von Texas. In unserem Blog haben wir bereits zwei ihrer Erzeugnisse vorgestellt: den Harris County Bourbon und den Outlaw Bourbon. Der Harris County Bourbon konnte besonders mein Interesse wecken und hat in mir eine große Begeisterung für die Marke entfacht. Mit dem Premium American Whiskey schlagen wir nun ein neues Kapitel auf, das sich von seinen Vorgängern in einigen Punkten unterscheidet.

Der Premium American Whiskey bietet durch seine Klassifikation ein breiteres Spektrum an Möglichkeiten im Vergleich zu den streng regulierten Kategorien wie „Straight Bourbon“. Hier ist der Spielraum für Kreativität und Experimentierfreudigkeit deutlich größer. Der Begriff „Premium“ impliziert eine gewisse Erwartungshaltung, doch interessanterweise ist dieser nicht gesetzlich festgelegt. Bei diesem Whiskey handelt es sich vermutlich um einen Blend, der sowohl eigens gebrannte Spirituosen als auch zugekaufte Spirituosen und sogar Neutralalkohol enthält. Solch eine Zusammensetzung kann durchaus zu einem vielschichtigen und einzigartigen Geschmackserlebnis führen.

Das Blenden – also das Vermischen verschiedener Spirituosen – ist eine etablierte Praxis in der Whiskey-Welt, die dazu dient, ein konsistentes Geschmacksprofil zu schaffen. Obwohl dies bei vielen Liebhabern durchaus Anklang findet, muss ich gestehen, dass ich persönlich kein großer Fan dieser Methode bin. Meine Vorliebe gilt den Straight Whiskeys, die ich als die höchste Kunst der Brennerei betrachte. Doch lasst uns sehen, wie der Yellow Rose Premium American Whiskey sich in diesem Spannungsfeld behauptet.

Steckbrief

Yellow Rose Premium American Whiskey 1

Farbe und Erscheinung des Yellow Rose Premium American Whiskey

Beim ersten Blick auf den Yellow Rose Premium American Whiskey fällt die ungewöhnlich helle Farbe auf, die irgendwo zwischen Weißwein und Stroh angesiedelt ist. Auffällig ist zudem, dass er kaum Tränen bildet und die Konsistenz insgesamt eine wässrige Anmutung hat.

Aroma des Yellow Rose Premium American Whiskey

Das Aroma des Yellow Rose Premium American Whiskey präsentiert sich überraschend schwach, dominiert von Klebstoffnoten mit einem leisen Echo von Honig. Trotz eines Alkoholgehalts von lediglich 40% lässt sich eine minimale, sprittige Note nicht verleugnen. Insgesamt ist das Bouquet so spärlich, dass man fast von einer Abwesenheit sprechen könnte, was die Annahme eines beträchtlichen Neutralalkoholgehalts verstärkt.

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Geschmacksprofil des Yellow Rose Premium American Whiskey

Beim Verkosten des Yellow Rose Premium American Whiskey offenbart sich zunächst eine fast zu vernachlässigende Süße, die sich schwer einordnen lässt, möglicherweise erinnert sie entfernt an Honig. Fast unmittelbar darauf macht sich eine leichte Alkoholschärfe bemerkbar, die bis zum Ende anhält. Kurz vor dem Übergang zum Abgang blitzt noch einmal eine minimale Süße auf. Überwiegend jedoch hinterlässt der Whiskey den Eindruck, als schmecke er nach fast nichts – ein insgesamt sehr schwaches und wässriges Geschmackserlebnis.

Yellow Rose Premium American Whiskey 2

Textur und Körper

Die Textur und der Körper des Yellow Rose Premium American Whiskey sind bemerkenswert dünn, erinnern fast an Wasser. Eine solche Konsistenz macht es schwierig, ihn geschmacklich klar als Whiskey zu identifizieren.

Abgang

Der Abgang des Yellow Rose Premium American Whiskey ist kurz bis nahezu nicht vorhanden, mit lediglich minimalen Anklängen von Alkohol und einem Hauch von Honig, wobei der Alkohol etwas dominanter ist. Allerdings ist selbst diese Note so schwach ausgeprägt, dass von einer Schärfe kaum die Rede sein kann.

Bewertung

Gesamtbewertung: 3,2/10 – mäßig

Kernbewertung (Nosing, Tasting, Finish): 3,3/10 – mäßig

Story: 5/10 – Die Tatsache, dass es sich bei Yellow Rose um eine kleine Craft Distillery handelt, die besonders in ihren Anfangszeiten auf den Zukauf von Ware oder Blends angewiesen war, mildert mein Urteil minimal. Dennoch gibt es zahlreiche kleine Brennereien, die es geschafft haben, weitaus überzeugendere zugekaufte Whiskeys auf den Markt zu bringen.

Aromen (Nosing): 4/10 – Der Whiskey riecht kaum und lässt jeglichen Charakter vermissen. Es fehlt an Präsenz und Komplexität im Aroma, was in dieser Kategorie zu einer enttäuschend niedrigen Bewertung führt.

Geschmack (Tasting): 3/10 – Würde man diesen Whiskey in einem Blind Tasting präsentieren, würde ich, wie vermutlich viele andere auch, nicht einmal darauf kommen, dass es sich um einen Whiskey handelt. Der geschmackliche Präsenz ist so schwach, dass eine Identifizierung fast unmöglich erscheint.

Abgang (Finish): 3/10 – Der Abgang ist kaum existent und hinterlässt kaum einen Eindruck. Für einen Whiskey ist das äußerst ungewöhnlich und enttäuschend.

Preis/Leistung: 1/10 – Für Preise ab 30 € aufwärts pro Flasche – teilweise sogar deutlich teurer – ist die gebotene Qualität nicht annähernd gerechtfertigt. Die Qualität dieses Whiskeys würde allenfalls das Preisniveau eines Discounter-Whiskeys, also deutlich unter 10 €, rechtfertigen.

Zusammenfassung

Gesamtbewertung:    

Kernbewertung:        

Story:                        

Aromen (Nosing):      

Geschmack (Tasting):

Abgang (Finish):        

Preis/Leistung:           

Fazit

Wie immer, es ist nur meine persönliche Meinung, aber kurz gesagt: Finger weg. Die anderen Produkte von Yellow Rose, wie der Harris County Bourbon, der Outlaw Bourbon und der Rye, fand ich allesamt gut bis sehr gut. Diese spezielle Abfüllung jedoch kann ich beim besten Willen niemandem empfehlen. Es gibt fast ausschließlich bessere US-Whiskeys auf dem Markt, und das völlig unabhängig vom Preis. Der hier aufgerufene Preis ab 30€ verschärft die Situation nur noch, denn in dieser Preisklasse gibt es bereits zahlreiche wirklich empfehlenswerte Whiskeys, wie beispielsweise den Old Forester 86, den Evan Williams Bottled-in-Bond, den Jack Daniel’s Bonded oder den Buffalo Trace 90 Proof – um nur einige zu nennen.

Also diesmal lieber kein Cheers, oder mit etwas Anderem.

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